Explosionsartiger Anstieg: Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit sind stark nachgefragt – Was steckt dahinter?
Hessen – Die Nachfrage nach Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit in Hessen erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Immer mehr Menschen suchen Hilfe und Informationen zu Geschlechtskrankheiten, Verhütung und anderen Themen rund um Sexualität. Diese Entwicklung zeigt, dass das Bewusstsein für sexuelle Gesundheit wächst, birgt aber auch die Herausforderung, die gestiegene Nachfrage zu bewältigen.
Warum ist die Nachfrage so hoch?
Experten führen den Anstieg auf verschiedene Faktoren zurück. Zum einen hat die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns zu einer Veränderung des Sexualverhaltens geführt. Viele Menschen waren weniger aktiv und suchen nun, wenn auch verspätet, nach Aufklärung und Schutz. Zum anderen spielt die zunehmende Offenheit über Sexualität in der Gesellschaft eine Rolle. Tabus brechen auf und junge Menschen sind eher bereit, sich Hilfe zu suchen, wenn sie Fragen oder Bedenken haben.
Beratungsstellen sind am Limit
Die Beratungsstellen in Hessen sind mit dem hohen Andrang überfordert. Die Mitarbeiter arbeiten auf Hochtouren, um alle Anfragen zu bearbeiten und eine umfassende Beratung zu gewährleisten. "Wir haben in den letzten Monaten einen deutlichen Anstieg der Anfragen festgestellt“, berichtet eine Sprecherin der hessischen Landeszentrale für Gesundheitsförderung. "Es ist wichtig, dass wir weiterhin in der Lage sind, Menschen schnell und kompetent zu beraten und ihnen die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen."
Was bieten Beratungsstellen?
Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit bieten ein breites Spektrum an Leistungen an. Dazu gehören:
- Testung auf Geschlechtskrankheiten: Chlamydien, Gonorrhö (Tripper), Syphilis, HIV und Hepatitis können schnell und unkompliziert getestet werden.
- Beratung zu Verhütungsmethoden: Informationen und Unterstützung bei der Auswahl der richtigen Verhütungsmethode.
- Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten: Prävention und Information über Risiken und Schutzmaßnahmen.
- Psychologische Beratung: Unterstützung bei sexuellen Problemen, Traumata und Beziehungskonflikten.
- Anonyme Beratung: Viele Beratungsstellen bieten auch anonyme Beratung per Telefon oder Online an.
Wichtige Informationen und Anlaufstellen
Es ist wichtig, sich frühzeitig und regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen, insbesondere bei häufig wechselnden Sexualpartnern. Sollten Sie Fragen oder Bedenken haben, scheuen Sie sich nicht, eine Beratungsstelle aufzusuchen. Hier sind einige wichtige Anlaufstellen:
- Pro Familia: [https://www.pro-familia.de/](https://www.pro-familia.de/)
- Deutsche Aidshilfe: [https://www.aidshilfe.de/](https://www.aidshilfe.de/)
- Gesundheitsämter: Informationen und Anlaufstellen in Ihrem Landkreis oder Ihrer kreisfreien Stadt.
Fazit:
Der Anstieg der Nachfrage nach Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit ist ein positives Zeichen für eine offene und aufklärerische Gesellschaft. Es ist jedoch wichtig, dass die Beratungsstellen ausreichend Ressourcen zur Verfügung gestellt bekommen, um die gestiegene Nachfrage zu bewältigen und weiterhin eine hochwertige Beratung zu gewährleisten. Sexuelle Gesundheit ist ein wichtiger Bestandteil der allgemeinen Gesundheit und sollte nicht vernachlässigt werden.