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Ungleichheit in der Medizin: Hessen setzt sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit ein

2025-05-15
Ungleichheit in der Medizin: Hessen setzt sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit ein
WELT

Hessen kämpft für eine gerechtere Gesundheitsversorgung für Frauen

In der deutschen Gesundheitsversorgung werden Frauen immer wieder benachteiligt. Ob es um die Diagnose und Behandlung von Endometriose, Lipödemen oder HPV geht – die medizinische Forschung und Praxis konzentrieren sich oft auf männliche Körper und Bedürfnisse. Das führt dazu, dass Frauen häufiger falsch diagnostiziert werden, längere Behandlungswege haben und ihre Beschwerden nicht ernst genommen werden.

Die Problematik: Vernachlässigung weiblicher Gesundheit

Das Problem ist vielfältig. In vielen Studien werden Männer als Probanden bevorzugt, was zu einem Mangel an spezifischen Erkenntnissen über Frauenkrankheiten führt. Auch die Ausbildung von Ärzten und Ärztinnen ist oft nicht ausreichend auf die Besonderheiten der weiblichen Anatomie und Physiologie ausgerichtet. Das Ergebnis: Frauen leiden unter einer schlechteren Versorgung und müssen oft jahrelang für eine adäquate Diagnose kämpfen.

Der hessische Landtag nimmt das Thema in die Hand

Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, haben CDU und SPD im Hessischen Landtag einen Antrag eingereicht, der sich für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung einsetzt. Der Antrag fordert unter anderem:

  • Mehr Forschungsgelder für Frauenkrankheiten: Die Finanzierung von Studien und Forschungsprojekten, die sich speziell mit den Bedürfnissen und Erkrankungen von Frauen befassen, soll deutlich erhöht werden.
  • Verbesserte Aus- und Weiterbildung von Ärzten: Die medizinische Ausbildung soll um Inhalte zur Geschlechtergerechtigkeit erweitert werden, um sicherzustellen, dass Ärzte und Ärztinnen in der Lage sind, Frauenkrankheiten korrekt zu diagnostizieren und zu behandeln.
  • Sensibilisierung der Öffentlichkeit: Kampagnen und Informationsangebote sollen dazu beitragen, das Bewusstsein für die besonderen Bedürfnisse von Frauen in der Medizin zu schärfen und Frauen zu ermutigen, auf ihren Körper zu hören und bei Beschwerden aktiv zu werden.
  • Förderung der Entwicklung geschlechtergerechter Diagnoseverfahren: Es soll Anreize geschaffen werden, um die Entwicklung und Anwendung von Diagnoseverfahren zu fördern, die speziell auf die weiblichen Körperstrukturen und Prozesse abgestimmt sind.

Ein wichtiger Schritt für die Gesundheit von Frauen

Der Antrag ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheit von Frauen in Hessen und darüber hinaus zu verbessern. Geschlechtergerechtigkeit in der Medizin ist keine Frage der Gleichberechtigung, sondern eine Frage der medizinischen Notwendigkeit. Nur wenn Frauen die gleiche medizinische Versorgung erhalten wie Männer, können sie gesund und selbstbestimmt leben.

Was bedeutet das für Patientinnen?

Die Umsetzung des Antrags könnte für Patientinnen in Hessen bedeuten, dass sie schneller und genauer diagnostiziert werden, eine individuellere Behandlung erhalten und sich insgesamt besser aufgehoben fühlen. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Vertrauen in das Gesundheitssystem zu stärken und die Lebensqualität von Frauen zu verbessern.

Die Debatte über Geschlechtergerechtigkeit in der Medizin ist noch lange nicht abgeschlossen. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um die Benachteiligung von Frauen in der Gesundheitsversorgung abzubauen und eine wirklich gleichberechtigte Versorgung zu gewährleisten.

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