Stellantis stoppt Wasserstoffforschung: Ist das das Ende der Brennstoffzelle im Auto?

Die Nachricht schockte die Automobilwelt: Stellantis, einer der größten Autohersteller weltweit, stellt seine Wasserstoffforschung ein. Was bedeutet dieser Schritt für die Zukunft des Wasserstoffantriebs und die Brennstoffzellen-Technologie? Ist das die Todesurkunde für eine vielversprechende Alternative zu batteriebetriebenen Elektroautos?
Ein Rückschlag für den Wasserstoffantrieb
Stellantis hatte gemeinsam mit BMW eine gemeinsame Wasserstoff-Tochter, Symbio, gegründet, die Brennstoffzellen für verschiedene Anwendungen entwickeln sollte. Nun wird diese Zusammenarbeit beendet und die Wasserstoffforschung eingestellt. Begründet wird der Schritt mit der mangelnden Wirtschaftlichkeit und der fehlenden Nachfrage nach Wasserstoffautos. Stellantis argumentiert, dass der Fokus stattdessen auf der Weiterentwicklung von batteriebetriebenen Elektroautos liegen soll, da diese bereits eine etablierte Infrastruktur und eine breitere Akzeptanz genießen.
Warum Wasserstoff trotzdem Potenzial hat
Trotz des Rückschlags durch Stellantis gibt es zahlreiche Gründe, warum der Wasserstoffantrieb weiterhin Potenzial hat. Er bietet Vorteile gegenüber batteriebetriebenen Elektroautos, insbesondere bei langen Strecken und im Schwerlastverkehr. Die Reichweite von Wasserstoffautos ist deutlich höher als die von batteriebetriebenen Elektroautos, und die Betankungszeiten sind vergleichbar mit denen von Autos mit Verbrennungsmotor. Zudem können Wasserstoffautos deutlich klimafreundlicher sein, wenn der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, Wasserstoff als Energiespeicher für erneuerbare Energien zu nutzen und so die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten.
Die Herausforderungen und der Weg nach vorn
Die größten Herausforderungen für den Wasserstoffantrieb sind weiterhin der hohe Preis der Brennstoffzellen und der Mangel an einer flächendeckenden Wasserstofftankinfrastruktur. Die Herstellung von grünem Wasserstoff ist ebenfalls noch teuer und energieintensiv. Um den Durchbruch des Wasserstoffantriebs zu ermöglichen, sind daher massive Investitionen in Forschung und Entwicklung, den Aufbau einer Wasserstofftankinfrastruktur und die Förderung der Produktion von grünem Wasserstoff erforderlich.
Andere Hersteller setzen weiterhin auf Wasserstoff
Während Stellantis den Wasserstoffantrieb aufgibt, setzen andere Hersteller wie Toyota, Hyundai und Ballard Power Systems weiterhin auf die Technologie. Toyota bietet bereits den Mirai mit Brennstoffzelle an und plant, seine Wasserstoffaktivitäten weiter auszubauen. Hyundai entwickelt ebenfalls Wasserstoffautos und Brennstoffzellen für den Einsatz in verschiedenen Anwendungen. Ballard Power Systems ist ein führender Anbieter von Brennstoffzellen und beliefert verschiedene Hersteller weltweit.
Fazit: Nicht das Ende, sondern eine Veränderung
Der Rückzug von Stellantis aus der Wasserstoffforschung ist ein Rückschlag, aber nicht das Ende der Brennstoffzellen-Technologie. Die Technologie hat weiterhin großes Potenzial, insbesondere im Schwerlastverkehr und als Energiespeicher. Die Zukunft des Wasserstoffantriebs hängt davon ab, ob es gelingt, die Herausforderungen zu meistern und die Kosten zu senken. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur sind entscheidend, um das Potenzial der Brennstoffzelle voll auszuschöpfen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Entwicklung des Wasserstoffantriebs in den kommenden Jahren gestaltet.